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Das Monitoring zur Energieautonomie

Vorarlberg befindet sich auf dem Weg zur Energieautonomie+ 2030. Es gilt: die Herausforderungen der kommenden Jahre fokussiert zu meistern.

Um die Zielerreichung zu überwachen, wird ein jährlicher Energie- und Monitoringbericht erstellt. Er zeigt die Entwicklung des Energieverbrauchs und der Treibhausgas-Emissionen sowie die Einhaltung der Etappenziele der Energieautonomie+ 2030. Der aktuelle Monitoringbericht 2023 liegt vor. Er beinhaltet auf Bundes- und Landesebene qualitätsgeprüfte Energie- und Emissionsdaten aus dem Jahr 2021.

Hintergrund

Das aktuelle Bilanzjahr 2021 war geprägt von einer Zunahme der wirtschaftlichen Produktion und des Verkehrs nach der Pandemie. Außerdem durch einen im Vergleich zu 2020 erhöhten Heizbedarf aufgrund tieferer Temperaturen. In der längerfristigen Betrachtung 2005-2021 haben sich wichtige Einflussgrößen auf den Energieverbrauch in Vorarlberg sehr dynamisch entwickelt:

  • Bevölkerung: +11 % (+39.000 Personen)
  • Zugelassene PKW: +30 % (+51.000 PKW)
  • Wohnfläche: +20 % (+3,6 Mio. m² Bruttogeschoßfläche)
  • Bruttoregionalprodukt: +80 % (+8,2 Mrd. Euro)
  • Produktionsindex der Wirtschaft: +69 % (2005 = 100 %)

44 % heimische Erneuerbare (Ziel bis 2030: 50 %)

In Vorarlberg wurden im aktuellen Bilanzjahr 9.966 GWh an Endenergie (exkl. Kraftstoffexport) verbraucht und damit 10 % mehr als im Vorjahr bzw. um 8 % mehr als im Basisjahr 2005. Größter Verbrauchssektor von Energie (exkl. Kraftstoffexport) war im Jahr 2021 mit einem Anteil von 53 % der Sektor Gebäude, gefolgt von der Industrie (25 %) und dem Verkehr (20 %).

Der Energieverbrauch konnte zu 44 % aus heimischen Energiequellen gedeckt werden. Das Etappenziel einer Steigerung des Anteils heimischer Energiequellen auf 47 % im Jahr 2021 wurde nicht erreicht.

13 % weniger CO2 als 2005 (Ziel: 50 %)

Die Treibhausgas-Emissionsmenge Vorarlbergs sank von 2005 bis 2021 um 13 % auf rd. 2,1 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente. Von 2020 auf 2021 stiegen die Emissionen um 5,2 % an. Hauptverantwortlich für den Anstieg gegenüber dem Jahr 2020 sind Zunahmen des fossilen Energieverbrauchs in den Sektoren Gebäude, Industrie und Verkehr. Das Ende des „Pandemie-Effekt“ zeigt sich damit auch bei den Treibhausgasen. In den Sektoren Energie, Abfallwirtschaft und Fluorierte Gase kam es in diesem Zeitraum zu Emissionsreduktionen.

Die wesentlichen Verursacher von Treibhausgas-Emissionen im aktuellen Jahr (2021) waren die Sektoren Verkehr (43 %), Gebäude (22 %) und Industrie (17 %). Die Emissions-Höchstmenge laut Zielpfad wurde um 11 % überschritten.

87 % Strom aus heimischen Erneuerbaren (Ziel: 100 %)

Im aktuellen Berichtsjahr (2021) wurde in Vorarlberg 2.808 GWh an elektrischer Energie an Endkunden abgegeben und damit 12 % mehr als im Jahr 2005. Der Zuwachs seit 2005 fand vor allem in der Industrie statt (+22 %). Rund 87 % der Netzabgabe elektrischer Energie konnten bilanziell aus heimischen Erzeugungsanlagen (vorwiegend aus Wasserkraftanlagen) gedeckt werden. Dem Ziel einer 100 % erneuerbaren Stromproduktion hat sich Vorarlberg bei gleichgebliebener Wasserkraftproduktion wie im Vorjahr durch einen Rekordausbau bei der Photovoltaik weiter genähert. Der Zielwert für das Jahr 2021 wurde dadurch erreicht.

Für das Bilanzjahr 2022 erwarten wir aufgrund der Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs, der vergleichsweise warmen Witterung und der umfassenden Energiesparbemühungen in der Bevölkerung sinkende Treibhausgas-Emissionen und Energieverbräuche. Eine Einhaltung der Ziele der Energieautonomie+ 2030 für den Energieverbrauch und die Treibhausgase erfordert dennoch zusätzliche Anstrengungen auf allen Ebenen.Daniel Zadra, Energie und Klimaschutzlandesrat
Der aktuelle Monitoringbericht